Terror & Spiel: Der 7. Reisparteitag

Das Kollosseum

der anarchistischen Diskurskämpfe

ist eröffnet!

Das Geräusch der Utopie. Der herrliche Gestank der Freiheit. Das Licht und der Schatten von 100 Jahren Demokratie. Der Schweiß der Motivationstrainer. Das Grab von Heiner Müller. Der Samen von Friedrich Merz. Die Ausdauer von 100 weißen Schimmeln. Das Rascheln des Terrors. Das Klacken von Insektenaugen. Das Glitzern der toten Makrele. Der Sirenengesang des Dosenbiers. Der schimmlige Geschmack von Graf Arkos Pistole. Der schäumende Doktor. Die verrottenden Maschinen. Ein langer Bart. Mehr Freiheit als drei Freikorps zusammen. Der lange Weg zur Schlachtbank. Die Hypergeilheit der Investoren. Der janusköpfige Ruhm der Ikone. Die Träumereien der heiligen Idioten. Die Wertschöpfung der Intersubjektiven. Der Militarismus der Schreibtische. Die Drehmomentsleistungen der Zwölfzylinder. Flirrende Projektionen der Zukunft. Noneuklidische Wesenheiten. Schmutz, Schlamm, Blut und Gestank! Diskurs und Propaganda! Solidarität mit Claudio K. – es ist wieder chronotopische Karnevalszeit! Hurra! Frohlocke, Beihörn! Es ist wieder Parteitag!

„Terror & Spiel: Der Reisparteitag“ – eines der ungewöhnlichsten Performanceformate der letzten Dekade der freien Theater-Szene Deutschlands kehrt in nunmehr seiner 7. Auflage zurück auf die Bühne des Köşk, München.

Größer und länger denn je wird der Reisparteitag im Rahmen des Festivals „1918 I 2018 – Was ist Demokratie? – 100 Jahre Räterepublik München“ mit einer Dauer von 33-45 Stunden versuchen jeden vernünftigen Rahmen konservativer Theateraufführungen zu sprengen und darin den utopischen Geist der Münchner Räterepublik zu evozieren.

„Girl to Guerilla“, das ebenso beliebte, wie anarchische Berliner Theaterkollektiv, wird sich dabei den Verwicklungen und Wirrungen der Geschehnisse um 1918 herum (und ihren Folgen für Gegenwärtiges und Zukünftiges) mit adäquat polyphonen Mitteln und Wegen annähern.

So werden wir unter dem Motto des „Karnevals des Denkens“ (vgl. Helmar Schramm. 1996) unter anderem einer Begegnung von Dr. Kurt Eisner und Friedrich Merz beiwohnen, Freejazz erleben, in einer Räteversammlung eine neue bayerische Ministerpräsidentin wählen, raven, versuchen Lenins Frage, was zu tun sei, beantworten, Heiner Müllers Grab besuchen, Hamlet spielen, Bitcoins farmen, Motivationstrainings zur Leistungsoptimierung absolvieren, Immobilienspekulanten enteignen, zum Weißwurstfrühstück laden, Mehrwert schöpfen, Schwanensee mit Rosa Luxemburg tanzen, dass PAG missbrauchen, Solidarität mit Claudio K. üben, uns gewerkschaftlich organisieren, die Freikorps abwehren und vieles mehr…

Für die viel zu kurze Dauer von 33-45 Stunden wird so ein kleines Stückchen Glück, etwas von dem undogmatisch-revolutionären Leben, was unter der Räterepublik Eisners hätte sein können, lebendig und in seiner ungebrochenen Relevanz erfahrbar.

Inszenierung & Performance
Kollektiv
Dauer 44h
Premiere 01.-03.01.2019 – Köşk, München
(c) G2G

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